Es hat begonnen unser grosser Umbau und aus den Ideen wird Wirklichkeit. Mal ein kleiner Überblick was so in den letzten Monaten gelaufen ist.
Wir konnten es kaum erwarten, als wir den Hilux gekauft hatten und haben gleich mit dem Boden der Pritsche gestartet. Eine Polsterfolie war noch im Dachstock vorhanden die wir gleich zugeschnitten haben und auf die Folie kommt bei uns eine Sperrholzplatte. Sitzt, passt, wackelt nicht und hat Luft. Den Boden wurde in der Mitte geteilt, so können wir den Boden leicht wieder rausnehmen, sollten wir irgendwelche Schäden haben und wir den Boden ausbauen müssten.
Weiter geht es mit der Planung der Elektroverkabelung, abmontieren des Schutzgitters und Planung der Möbel.
Da unser Pickup früher zur Lieferung von Getränken benutzt wurde, haben sie eine Kunststoff Spray Beschichtung auf die Pritsche aufgetragen. Das spielt uns bei der Isolierung und als Schutz sehr gut zu, doch leider wurden dadurch alle Schrauben und Öffnungen zugekleistert. Schwer bewaffnet mit Flex, Messer und Meissel haben wir unsere Wut an der Gummibeschichtung ausgelassen, um die Öffnung zur Fahrerkabine aufzubekommen für die Elektroverkabelung. Auch dem Schutzgitter zur Fahrerkabine ging es mit Flex an den Kragen. Dieses musste entfernt werden, um die Kabine nachher auf den Rahmen zu schrauben. Unser Strom für die Kabine wird in Zukunft zum grossen Teil aus dem Motorraum kommen, dies ist also auch der Grund, dass wir die Elektroverteilung mit den Batterien so weit vorne wie möglich haben wollen zur Fahrerkabine. Am besten können wir das ganze unter einer Sitzbank unterbringen. Also war klar, dass wir zuerst mit dem Bau der Sitzbänke beginnen.
Lilya kann wiederum nicht warten und will gleichzeitig auch noch das Kompostklo zusammenbauen. Keines der fertig Trenntoiletten konnte überzeugen, also haben wir uns für den Separett Trennaufsatz entschieden und den Rest selbst zu bauen. So kann Lilya ihr wünsche einbringen und wir schonen unser Budget was schon unter dem Kauf des Autos gelitten hat.
Die Sitzbänke sind fertig und Kissen wurden auch schon bestellt. Die Kissen wurden nach unseren Wünschen hergestellt. Unsere Idee war es, dass man den Tisch auf Sitzbankhöhe herunterschrauben kann und alle Kissen dann zu einer Fläche hingelegt werden können. So haben wir ein extra Bett oder Sofa zum chillen. Unser Farbschema wird sich auf Weiss, Blau, Grün und Holz beschränken. In den Sitzbänken werden sich die Batterien befinden. Damit diese nicht herumgeschleudert werden, hat Anton extra Halterungen geschweisst.
Weiter geht es mit der Küche. Der Kühlschrank ist bestellt und hat uns gleich eine böse Überraschung beschert. Die Dimensionen waren bekannt und die Küche extra dafür gebaut. Auch war klar, dass der Kompressor wegmontiert werden kann, damit die Kühlschublade oberhalb des Kompressors installiert wird. Was uns nicht klar war ist, dass der Kompressor durch ein Kupferrohr mit der Schublade verbunden ist und dieses Rohr gerade aus der Schublade ragt und nochmals fünf Zentimeter an Tiefe zur unserer Truhe hinzufügt. Klar war uns, dass Rohr muss gebogen werden, doch wie sollen wir das anstellen ohne dass das Rohr kollabiert. Würde unser Kupferrohr kollabieren, würde die Kühlflüssigkeit auslaufen und der Kühlschrank unbrauchbar. Wir wollen aber weitermachen und ohne risk no fun. Zuerst alle Verkabelungen lösen, Holzstück zum Biegen vorbereiten und sich eine gute Portion Mut zusprechen. Ich kann von Positiven berichten. Wir haben den Winkel hinbekommen, den wir wollten und der Kompressor konnte ohne Beschädigungen unter der Truhe montiert werden. Zum Glück hatte das Kupferrohr eine weisse Aussenbeschichtung, die sehr einfach zu biegen war und das Kupferrohr am Kollabieren hinderte. Kühlschrank drin, weiter zur Gasverrohrung, Gasschrank und Kochherd.
Der Gasschrank wurde aus etwas dickerem Holz zusammengebaut, eine Gummidichtung eingeklebt und einen anständigen Schliessmechanismus montiert. Der Schank ist für eine fünf Liter Gasflasche ausgelegt, die hoffentlich in jedem Land aufgefüllt werden kann. Das Ganze wird dann im Schank der Küche fest verschraubt und die Lüftung durch ein Loch im Boden, durch die Pritsche nach Aussen garantiert. Damit wir eine weitere Sicherung haben, werden wir dann auch einen Gassensor montieren. Wir haben uns noch entschieden einen Hitzeschutz unter dem Gasherd zu montieren, damit wir unsere Gasflasche nicht noch zusätzlich mit Hitze strapazieren.
Weiter zum zweiten Teil der Küche, alles was mit Wasser zu tun hat. Anton hat sehr lange nach einem passenden Wassertank gesucht, sobald dieser bekannt war, konnte die Spüle geplant werden. Wir haben uns dann zu einen 59 Liter Tank hinreissen lassen. Damit wir auch eine warme Dusche im hohen Norden und Süden geniessen können, haben wir uns nun doch für einen Boiler entschieden, der mit Strom gespiesen wird. Dieser hat noch Platz hinter unserer Spüle und ist ein purer Luxus für uns. Ein zusätzlicher Tank wird unter der Pritsche montiert für das Grauwasser, dieser soll von in der Kabine durch einen Knopf und Magnetschalter bei Bedarf geleert werden können.
In der Zwischenzeit haben wir noch Sicherungen und Kabel vom Motorraum bis zur Pritsche gelegt. Klingt so einfach, war es aber überhaupt nicht die richtigen Kabel im Handschuhfach zu evaluieren und abzuzapfen. Wir sind gespannt auf den Test :-).
Stand jetzt:
Zu machen ist noch der Tisch, Dusche, Boden und die Ausziehkabine der Toilette. Weiter kommen dann noch das Bett, Elektroverteilung und weitere viele Kleinigkeiten.
Natürlich nach dann die ganze Zusammenmontierung sobald wir unsere Kabine dann im November erhalten.
To be continued 🙂
Wir waren fleissig und haben schon in das neue Jahr 2020 gestartet.
Hier ein kleiner Überblick was in den letzten Monaten bei uns gelaufen ist:
Unsere Kabine wurde montiert:
Ende November war es soweit, wir haben unseren Toyota für ein paar Tage eingelöst und sind damit nach Steyeberg zu Ortec Off Road Technik gefahren, um unsere Kabine abzuholen.
Die Fahrt dauerte 10 Stunden quer durch Deutschland, dabei wurden wir sogar von der Deutschen Polizei auseinandergenommen. Offenbar wird unser Model sehr oft geklaut, die Kurzzeitzulassung und die Kabel, die aus der Pritsche ragten, war ein Grund uns von der Autobahn zu holen. Als sie uns dann gründlich auseinandergenommen hatten und unsere Geschichte mit unseren Plänen hörten, dachte sie wohl wir seien verrückt. Denn anschliessend durfte Anton noch einen Drogentest machen :-).
Angekommen in Nienburg, sind wir in unser Hotel, um am nächsten Tag in aller Früh unsere Kabine zu holen.
Die Kabine passt, ist dicht und vom TÜV abgenommen, wir machten uns anschliessend gleich zurück auf den Heimweg. Denn neben Camper bauen, arbeiten wir beide noch 100%.
Fast kaum zu glauben, doch unser Plan nimmt langsam Form an und wir haben auch nicht mehr lange Zeit bis zur Verschiffung am 17.02.2020. Also haben wir gleich mit dem Einbau begonnen.
In der Zwischenzeit haben wir unsere Elektrik, Spüle und Abwassersystem fertiggestellt und getestet.
Die Solar Panels wurden auf das Dach geschraubt und eine Rückfahrkamera mit neuem Display eingebaut.
Bevor unsere Möbel in die Kabine eingebaut werden konnten, musste die Kabine zuerst isoliert, verkleidet und der Boden gemacht werden. Dazu haben wir 3cm dicke Isolierungsmatten aus Kunststoff genommen und diese einfach in unsere Aussparungen in die Kabine geklebt. anschliessend haben wir 3mm dicke beschichtete Holzplatten genommen, um die ganze Kabine zu verkleiden.
Wir haben uns für einen Vinylboden von der Rolle entschieden und diesen einfach zugeschnitten und anschliessend mit einem speziellen Bodenkleber auf unsere Holzplatte geklebt.
Das Wetter machte uns in dieser Zeit schwer zu schaffen, denn es hat immer geregnet und war sehr kalt zwischen Dezember und Januar. Dies führte dazu, dass alles was geklebt wurde, nicht richtig aushärten wollte und man bei Arbeiten unter dem Auto immer nach ein paar Minuten durchnässt und unterkühlt war. Wir haben uns dann mit Heizlüfter bewaffnet und doch noch alles fertigbekommen.
Der Boden ist drin und die Wände sind auch komplett, nun kommen die Möbel rein. Für diese Aktion hatten wir ein paar tatkräftige Helfer, die uns geholfen haben, die Möbel aus dem Keller in die Kabine zu tragen. Es war die Stunde der Wahrheit, passen die Möbel wirklich? Haben wir alles richtig berechnet?
Gesagt getan und die Möbel haben gepasst. Zugegeben mussten wir aber zum Beispiel doch noch bei der Spüle ein paar Sachen abschleifen, aber ansonsten hat es ganz gut gepasst. Die Möbel wurden dann eines nach dem Anderen am Boden und durch die Wand an die Pritsche montiert. Nun hält alles Bomben fest, hoffen wir das bleibt auch so, wenn wir unterwegs sind.
Nachdem die Möbel befestigt wurden, konnte nun auch die Elektroinstallation definitiv verbaut und komplett getestet werden. Zusätzlich wurde unsere Küchenplatte genau zugeschnitten und montiert, damit auch anschliessend die Gasinstallation definitiv verbaut werden konnte. Gleichzeitig liefen auch die Vorbereitung für die Installation der Standheizung. Somit hatten wir für die Standheizung, den Gasschrank und den Abfluss nun 3 Löcher im Boden.
Nachher haben wir den Zwischenboden für den Tisch festgeschraubt und die Duschkiste für unten drunter auch noch vorbereitet. Magnete an Duschvorhang und Kiste halten den Vorhang an Ort und Stelle. Durch eine Öffnung können wir einen Schlauch anschliessen und das Wasser nach Draussen leiten. Unser Wasserhahn an der Spüle ist ausziehbar und dient bei uns gleichzeitig als Duschkopf. Durch unseren Boiler sollte es uns dann auch möglich sein heiss zu duschen, wir sind gespannt auf den Test :-).
Unsere Klo Kabine haben wir zum ausziehen entwickelt. Dabei öffnet man die Tür, sitz auf das Klo, zieht den Auszug nach Vorne und schliesst die Tür. Bei dieser Konstruktion hatten wir grosse Probleme, da wir dünnes Holz und Rollen zum ausziehen genommen hatten. Nun wurden die Rollen durch Schienen ersetzt und die Kabine durch einige Winkel stabilisiert. Der Urintank wurde nun auch unter das Auto montiert, so konnten wir uns noch ein bisschen Platz in der Kabine schaffen.
Für unser Bett haben wir eine Matratze anfertigen lassen. Diese ist 3 geteilt und kann beim verstauen zusammengeklappt werden. Die Matratzen liegen auf zwei Holzbretter, die wir mit Querverstrebungen und Aluwinkel verstärkt haben. Die ganze Konstruktion kann ausgezogen werden zu einem 2 x 1,5m grossem Bett. Unser Tisch kann zusätzlich hinuntergefahren werden, damit es mit den Sitzen zu einem kleinen Bett oder einem Sofa wird.
Gerade haben wir Ende Januar und es sind nur noch 2 Wochen bis wir unseren Camper verschiffen lassen. In diesen zwei Wochen erledigen wir noch Kleinigkeiten, wie die Verkleidung fertig machen und sonstige kleine Korrekturen. Unser grösstes Problem sind aber noch organisatorische Sachen und der Papierkrieg der auf uns zugekommen ist. Aber mehr dazu, wenn wir es endlich geschafft haben unser Camper zu verschiffen, am 17. Februar geht es los!
Durch abschliessen der letzten Kleinigkeiten, können wir hier den Ausbau unserer Kabine endlich abschliessen. Wir haben bis am Morgen unserer Abfahrt nach Bremerhaven unserem Camper den letzten Schliff verpasst. Dazu gehörte die Verkleidung der Ecken und Kanten mit Plastikwinkeln, Einbau der Luftfederung, die Aussenbeleuchtung wurde angebracht, der Rahmen des Fahrzeugs wurde abgeschliffen und versiegelt und kleine Verbesserungen am Klo vorgenommen.

Da wir wirklich bis zur letzten Sekunde an unserer Kabine gearbeitet haben und anschliessend verschifft, hatten wir noch keine Möglichkeit euch das Endresultat komplett vorzustellen. Hier ist aber der letzte Stand und eine richtige Vorstellung folgt dann in den USA.
